Mittwoch, Mai 31, 2006

Habt den Mut, andere Wege zu gehen!

Hallo liebe Down Syndrom Interessenten,

Wie schon angekündigt, möchte ich gerne einige Gedanken und Erfahrungen bezüglich Ärzte und Untersuchungen niederschreiben:

Wie gesagt, war unser Down Syndrom Kind unser viertes Kind. Allein aus dieser Tatsache ergab sich für uns das Problem:

Ärztliche Untersuchungen und Förderungen ja – aber nicht auf Kosten der restlichen Familie!

Es gab Vorschläge, wie „durch eine Untersuchung könnte man feststellen, von wem von uns Elternteilen unsere Tochter das Down Syndrom höchstwahrscheinlich hat“. Da stellte sich für uns die Frage, welchen Sinn so eine Untersuchung bringt – für uns keinen. Also haben wir es gelassen.

Es treten bei Kindern mit Down Syndrom häufiger bestimmte Krankheiten auf als bei normalen Kindern, aber es ist mein Standpunkt, dass jeder Mensch etwas Einzigartiges ist.
In unserem Fall wurde ich bei den üblichen Vorsorgeuntersuchungen immer darauf hingewiesen, dass Down Syndrom Kinder meistens Herzfehler haben und ich mit dem Baby dringend eine Untersuchung durchführen sollte. Da der Kinderarzt aber nichts „hören“ konnte, habe ich diese Untersuchung abgelehnt und begründet, dass ich sie voll stille und sie von daher kaum einen Herzfehler haben kann.

Trotzdem lebt man dann immer mit dem Gefühl, eine schlechte Mutter zu sein.

Es hätte mich andererseits viel Stress gekostet, diese Untersuchung, die man bei uns in der Nähe nicht durchführen konnte, vornehmen zu lassen.

Der andere Aspekt, nämlich die anderen Kinder – die Familie, die einen ja auch braucht, nicht zu kurz kommen zu lassen, ist für uns ebenso wichtig gewesen.

Da unsere Tochter vom Muskeltonus ziemlich fit war, habe ich mich ebenfalls damit begnügt, mit ihr Babymassage zu machen, Mutter-Kind-Turnen und später Kinderturnen. Ich sollte dazu erwähnen, dass ich selber Übungsleiterin für Eltern-Kind-Turnen bin, im Verein tätig bin und somit mich in dem Bereich auskenne.

So habe ich selber diese Kurse angeboten und meine Tochter war überall dabei – voll integriert, was sie bis heute bei uns im Ort ist.

Krankengymnastik hat sie daher bis sie in die Schule kam, nicht gehabt. Sie konnte krabbeln auf allen Vieren, balancieren, sich an einer Bank hochziehen und ... .

Bis sie eingeschult wurde und ich dachte, jetzt hat sie Schulsport und ist versorgt. Mittlerweile habe ich im Verein Seilspringen angeboten und sie hatte „nur“ den Schulsport. Und siehe da, nach einem Jahr konnte sie den Vierfüßlerstand nicht mehr und dann bin ich zur Krankengymnastik hin.

Daher mein Tipp, sich nicht auf andere oder Institutionen verlassen!!!

Genauso wenig sehe ich es ein, sie gegen Grippe zu impfen, da sie von meinen vier Kindern am wenigsten – sprich, so gut wie nie krank ist. Mein Hausarzt, zu dem ich mittlerweile mit ihr gewechselt bin, unterstützt mich mit dieser Ansicht, worüber ich froh bin. Es ist gar nicht so einfach, solche Entscheidungen alleine zu treffen und vor allem alleine zu tragen.

An dieser Stelle noch mal der Aufruf, schreibt mir doch bitte in einem Kommentar, was euch interessiert an Themen oder was ihr von den bisherigen Themen und Stellungnahmen haltet.

Grüße

Elke

1 Kommentar:

  1. Anonym10:15 AM

    Ich weiß dieser Beitraghier ist schon etwas älter.

    Aber ich hoffe trotzdem auf eine Antwort.

    Ich leite eine Eltern-Kind-Turngruppe und habe seit ca. 4 Woche eine Kind (wird im Dez. 3 Jahre) mit Down-Syndrom.

    Da ich für meine Gruppe den Pluspunkt Gesund habe, wurde ich letztens kontroliert und wurde von der Dame darauf hingewiesen, dass Kinder mit Down-Syndrom nicht alle übungen mitmachen sollten/dürften. Sie wusste aber nicht mehr welche Übungen das seinen und ich sollte mich doch bitte informieren.

    Stimmt das, gibt es Bewegungen die Down-Kinder besser nicht ausführen sollten. Denn ich habe es bisher so gehalten, das Kind wie jedes andere Kind zu behandeln.
    Auch der Mutter ist dies nicht bekannt, dass ihr Kind bestimmte Übungen nicht machen darf.

    Über eine Antwort würde ich mich freuen.

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