Dienstag, März 11, 2008

Down Syndrom und Schule

Liebe Freunde von Down Syndrom Menschen,

wer könnte mir weiterhelfen bei diesem Thema? Ich suche nach Erfahrungsberichten, die Kinder mit Down Syndrom mit alternativen Schulen haben, wie z. B. dieser Link.

Dort geht es darum, dass das Verwaltungsgericht von Köln entschieden hat, dass Lehrer oder Schulaufsichtsbehörde nicht bestimmen dürfen, ob die Eltern ihr Kind auf eine private integrative Schule schicken, soweit dort eine angemessene Förderung des Kindes gewährleistet ist. Dies ist Sache der Eltern.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit Kinder mit Down Syndrom, die z. B. auf eine Waldorfschule gehen? Was würdet ihr raten? Ich finde, dass bei uns zwar die Integration der Außenklasse super gelaufen ist, aber der eigene Unterricht leidet immer mehr, weil ständig wieder Personalstunden abgebaut werden...es reicht weder für den eigenen Unterricht noch für integrative Unternehmungen! Schade, nach dem Motto:

Im übernächsten Schuljahr geht es eh wieder zurück zur Stammschule...

Wie soll man mit einer Lehrkraft an zwei Tagen die Woche acht behinderten Kindern gerecht werden?

Über Antworten oder Mails an esuntay@googlemail.com wäre ich euch sehr dankbar.

Viele Grüße an alle, deren Herz für diese Menschen schlägt

Elke

Freitag, Februar 29, 2008

Down Syndrom und Sprache

Hallo liebe Freunde von Down Syndrom Menschen,

wie sind eure Erfahrungen mit der Aussprache und dem Sprechen von Menschen mit Down Syndrom?

Bei Anahita habe ich festgestellt, dass durch Gebärden die Aussprache besser geworden ist. Trotzdem sie gut hört, hört sie die einzelnen Buchstaben nicht heraus. Für das r kreuzen wir z. B. Zeige- und Mittelfinger. Dann *sieht* sie, dass mitten im Wort ein r vorkommt und spricht es dann deutlich aus.

Gibt es für jeden Buchstaben eine Geste oder Gebärde? Beim g halte ich ihre Finger an den Kehlkopf. Dann spürt sie das g im Gegensatz zum k. Habt ihr für andere Buchstaben oder Buchstabenkombinationen gute Vorschläge?

Wie trainiert ihr eine saubere Aussprache mit euren Kindern oder Verwandten?

Unabhängig von dem ist es wichtig, überhaupt mit ihr zu üben, dass sie bewußter hört:

Der Tipp kommt von meiner Logopädin. Ich trommle ihr einen ganz einfachen Rhythmus vor und warte, dass sie ihn nachahmt. Ohne bewusstes Zuhören keine klare Aussprache.

Gerne spielt sie auch das Memoriespiel mit Filmdosen, bei denen immer zwei Dosen mit dem gleichen Material gefüllt sind und so gleiche Geräusche beim Schütteln erzeugen. Man kann mit einfachen Mitteln das Gehör schulen.

Ich wäre euch für weitere Anregungen dankbar. Was für Spiele habt ihr euch einfallen lassen? Was spielen eure Kinder gerne?

Ich wünsche euch allen einen schönen März

Viele Grüße

Elke

Sonntag, Dezember 23, 2007

Das Deutsche Down-Sportlerfestival

Es ist wieder so weit.

Wer noch nach guten Vorsätzen für das Neue Jahr sucht, sollte diese Website anklicken und sich gleich im Neuen Jahr anmelden!

Das Deutsche Down-Sportlerfestival

Titelbild: urologie.hexal.de

Im Rahmen der HEXAL-Initiative "Für eine bessere Zukunft" findet das alljährliche Deutsche Down-Sportlerfestival statt. Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom können sich hier im Wettkampf messen, ihre Erfolge genießen und – weit wichtiger noch – gemeinsam mit ihren Geschwistern und Eltern Spaß haben.

Vielen Dank allen Sportlern, Familien, Helfern und Vereinen für die wunderbare Stimmung in Frankfurt und Magdeburg.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen am
31. Mai 2008 in Frankfurt am Main und im Herbst 2008 in Magdeburg!

Anahita, unsere Bekannten und ich waren begeistert von der Veranstaltung. Es lohnt sich und wir werden, so Gott will, auch wieder daran teilnehmen. Das tolle daran ist, dass unsere Bekannten uns gefragt haben, wann denn wieder diese Veranstaltung ist.

Die Stimmung ist so gut, dass es auch "Normalen" viel Freude bereitet. Wer von euch war schon da?

Grüße Elke


Freitag, November 23, 2007

Lese-Club für Menschen mit Down-Syndrom

Hallo liebe Freunde von Down Syndrom Menschen,

lange ist es still um diesen Blog gewesen, trotzdem sich vieles getan hat. Denn meine Tochter macht weiterhin tolle Fortschritte mit dem Buchstabenprogramm von Kreatives Lernen.

Ich gebe zu, wir haben das Programm einige Monate vernachlässigt. Es ist genau das eingetreten, was auf der Website von Kreativem Lernen beschrieben ist:

Weil die Buchstaben noch nicht fest im Gehirn gespeichert waren, hat sie einige wieder "vergessen". Ich habe ihr die CD, die im Paket enthalten ist, vorgespielt und sie konnte weniger Buchstaben nur vom Hören aufschreiben als vor einigen Monaten. Um so erstaunter war ich, dass sie aber alle Buchstaben, die ich ihr zeigte, lesen konnte!

Die Buchstaben waren nicht ganz vergessen!

Da sie schon manchmal super die Buchstaben zu Wörtern zusammenschleift, bin ich zuversichtlich, dass sie, sobald sich die Buchstaben ganz tief in ihrem Gehirn eingeprägt haben, lesen kann. Wir bleiben dran mit dem Programm!

Diesen Artikel über einen Lese-Club habe ich im Internet gefunden und war begeistert von diesem Gedanken. Sicherlich werden jetzt viel mehr Behinderte in "normalen" Kindergärten und Schulen integriert, aber auch bei meiner Tochter, die in einer Außenklasse ist, merke ich, wie wichtig ihr auch der Kontakt mit Behinderten ist. Sie braucht beides: Kontakt mit anderen und mit welchen, die ähnliche Schwierigkeiten haben.

So ein Lese-Club, wo auch andere drin sind, die sich mit dem Lesen schwer tun, würde ihr sicherlich gefallen. Ich weiß nicht, ob ich die Energie aufbringe, um so etwas zu starten. Bis dahin habe ich auch noch etwas Zeit.

Aber ein Aufruf an alle Freunde von Menschen mit Down-Syndrom möchte ich hier machen:

Ich denke, es lohnt sich, so einen Lese-Club zu gründen. Schreibt mir bitte, wenn ihr einen gründen wollt oder einen Lese-Club für behinderte Menschen kennt.

Vielen Dank

Elke

Samstag, Juli 14, 2007

Schule für Down Syndrom Kinder

Hallo liebe Down Syndrom Interessierten,

wie geht das: Down Syndrom und Einschulung in eine normale Schule?

Für einige Eltern steht jetzt genau diese Frage an. Entweder hat man enormes Glück, dass es eine Außenklasse im Ort gibt - ansonsten muss man dafür kämpfen. Es lohnt sich aber!!!

Alleine ist es sehr mühsam; deswegen an der Behinderten-Schule nachfragen, ob sie noch andere Kinder kennen, die eingeschult werden. Oft ist an so einer Schule auch ein Kindergarten integriert. Da aber mittlerweile viele von "unseren Kindern", Gott sei gedankt, in normalen Kindergärten integriert werden, ist es gar nicht so einfach, herauszufinden, wer zusammen mit dem eigenen Kind eingeschult wird.

In unserer Außenklasse, die mittlerweile im 7. Jahr an einer Grund- und Hauptschule geführt wird, sind Altersunterschiede von 4 Jahren. Wichtig ist, rechtzeitig Kontakte mit anderen Eltern zu knüpfen und dann gemeinsam das Anliegen an die Behinderten-Schule zu stellen, dass man eine Außenklasse gründen möchte.

Bei uns bot sich die kleine Grund- und Hauptschule im Vorort an. Meistens haben gerade diese Schulen Schwierigkeiten, genug Kinder zu bekommen, weil keiner sein Kind gerne auf einer Hauptschule sieht. Unsere Hauptschule ist übrigens super! Es gibt auch die Möglichkeit, sein Kind in eine normale Grundschule einzuschulen und mit Integrationshilfe zu arbeiten.

Meiner Meinung nach macht das aber weniger Sinn. Ich denke, dass spätestens im dritten oder vierten Schuljahr unsere Kinder nicht mehr mithalten können und was macht man dann? Dann hat sich unser Kind gerade eingelebt und muss doch auf die Behinderten-Schule wechseln. Die Klasse wiederholen, bedeutet fürs Kind wieder neue Mitschüler und... .

Gerade meine Tochter braucht die Regelmäßigkeit und die Gewohnheiten. Und was sie auch braucht, sind IHRESGLEICHEN! Es ist schon nicht einfach, seinen eigenen Ehrgeiz zurück zu schrauben; aber, wenn man das Wohl des Kindes im Auge behält, ist es leichter.

Ich bin auch glücklich, wenn ich jemanden finde, der so ist, wie ich, der so denkt, wie ich...

Sucht nicht jeder sich so seine Freunde aus?! Und genauso geht es meiner Tochter. Sie liebt ihre Brüder und deren Freunde, die Nachbarskinder, Kinder aus dem Ort (jeder kennt sie), aber besonders freut sie sich, nach den Ferien die Kinder aus ihrer Außenklasse zu sehen.

Die Erfahrungen, die wir mit der integrierten Außenklasse gemacht haben, sind einfach durchweg positiv. Ich wünsche jedem so eine Möglichkeit.

Viele Grüße Elke

PS: Hier noch ein Beitrag von Jonas, der in einer normalen Grundschule integriert war und es in die Oberstufe geschafft hat.

Mittwoch, Juni 20, 2007

Pränataldiagnostik

Liebe Interessenten von Down Syndrom Menschen,

Pränataldiagnostik ist ein schwieriges und heikles Thema. Bekannt ist ja, dass es Frauen ab 35 angeboten wird. Bekannt ist auch, dass es durch die Fruchtwasseruntersuchung zu Fehlgeburten kommen kann, so dass sich jede Schwangere wirklich überlegen sollte, ob sie eine Fruchtwasseruntersuchung machen lässt oder nicht.

Ich finde, dass sie es nur machen sollte, wenn sie sich auch über den nächsten Schritt bewußt ist, d.h. wenn die Diagnose eintrifft, die man eigentlich nicht wollte. Ansonsten setzt man dem Kind eine unnötige Gefahr aus. Nur, um zu wissen, dass das Kind "normal" ist, dafür ist eine Fruchtwasseruntersuchung zu gefährlich.

Anscheinend gibt es seit 2004 in Dänemark eine risikoarmere Untersuchung. Wer auf diesen Link klickt, findet einen Bericht dazu und zu einer Untersuchung, die in Dänemark gemacht wurde, wie sich das auf Schwangerschaftsabbrüche und auf die Zahl der Geburten von Babies mit Down Syndrom auswirkt.

Hier ein Auszug, der mir wichtig erscheint:

"Eine weite Verbreitung pränataler Untersuchungen ist allerdings nicht unumstritten. Beispielsweise kritisieren Eltern-Vereinigungen wie die Down-Syndrom-Infozentrale in Köln, dass viele Eltern nicht hinreichend über die Folgen der Behinderung aufgeklärt würden - ein Leben mit Down-Syndrom könne sowohl für das Kind als auch die Eltern ebenso erfüllt sein wie bei Nachwuchs ohne die Genommutation."

Dem kann ich mich nur anschließen. Sicher, es ist schon etwas anderes, ein Kind mit Down Syndrom zu haben anstelle eines "Normalen". Niemals würde ich meine Tochter tauschen wollen und niemals würde ich einen meiner drei Söhne missen möchten. Die Entscheidung liegt bei jedem selber.

Man sollte auch nicht vergessen, dass die Frauen, die abgetrieben haben, Jahre später unter großen Gewissensbissen leiden. Klar, im ersten Moment ist es die Lösung. Das Problem ist weg, aber mit den Jahren tauchen die Gewissensbisse auf. Dann ist es nicht mehr rückgängig zu machen.

Eine Frau hat mich in einen meiner Eltern-Kind-Turngruppen angesprochen: Sie hatte, weil sie schon "älter" war, eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen und das Baby dabei verloren. "Eigentlich hätte ich jetzt zwei Kinder gehabt... ." Es tat mir so leid, wie diese Frau diese Last mit sich trägt. Ich denke, es hat ihr gut getan, darüber zu sprechen.

Vielleicht baut es aber jemanden auf, der vor so einer Situation steht und ließt, wie glücklich man mit einem Kind mit Down Syndrom ist.

Es würde mich freuen, wenn ihr mir Kommentare schickt oder ihr könnt mir auch mailen.

Viele Grüße

Elke

Montag, Mai 28, 2007

Ohrenkuss, die Zeitung von Menschen mit Down Syndrom

Liebe Freunde von Menschen mit Down Syndrom,

richtig gelesen: Es gibt halbjährlich eine Zeitung, die von Menschen mit Down Syndrom geschrieben wurde. Wo? Klick einfach hier!

Ohrenkuss im Fernsehen:
Am Donnerstag, 31.5.2007, 14.15 Uhr kommt auf 3sat in der Sendereihe “Aus anderer Sicht” der halbstündige Film “Reporter für Ohrenkuss – eine bunte Welt in klarer Sprache”.

Was ist ein Ohrenkuss?
Man hört und sieht ganz vieles – das meiste davon geht zum einen Ohr hinein und sofort zum anderen Ohr wieder hinaus.
Aber manches ist auch wichtig und bleibt im Kopf – das ist dann ein Ohrenkuss.

Das ist die Definition, die ich auf der Homepage gefunden habe. Schaut doch mal rein. Ich finde es eine tolle Sache.

Viele Grüße

Elke