Mittwoch, Juni 20, 2007

Pränataldiagnostik

Liebe Interessenten von Down Syndrom Menschen,

Pränataldiagnostik ist ein schwieriges und heikles Thema. Bekannt ist ja, dass es Frauen ab 35 angeboten wird. Bekannt ist auch, dass es durch die Fruchtwasseruntersuchung zu Fehlgeburten kommen kann, so dass sich jede Schwangere wirklich überlegen sollte, ob sie eine Fruchtwasseruntersuchung machen lässt oder nicht.

Ich finde, dass sie es nur machen sollte, wenn sie sich auch über den nächsten Schritt bewußt ist, d.h. wenn die Diagnose eintrifft, die man eigentlich nicht wollte. Ansonsten setzt man dem Kind eine unnötige Gefahr aus. Nur, um zu wissen, dass das Kind "normal" ist, dafür ist eine Fruchtwasseruntersuchung zu gefährlich.

Anscheinend gibt es seit 2004 in Dänemark eine risikoarmere Untersuchung. Wer auf diesen Link klickt, findet einen Bericht dazu und zu einer Untersuchung, die in Dänemark gemacht wurde, wie sich das auf Schwangerschaftsabbrüche und auf die Zahl der Geburten von Babies mit Down Syndrom auswirkt.

Hier ein Auszug, der mir wichtig erscheint:

"Eine weite Verbreitung pränataler Untersuchungen ist allerdings nicht unumstritten. Beispielsweise kritisieren Eltern-Vereinigungen wie die Down-Syndrom-Infozentrale in Köln, dass viele Eltern nicht hinreichend über die Folgen der Behinderung aufgeklärt würden - ein Leben mit Down-Syndrom könne sowohl für das Kind als auch die Eltern ebenso erfüllt sein wie bei Nachwuchs ohne die Genommutation."

Dem kann ich mich nur anschließen. Sicher, es ist schon etwas anderes, ein Kind mit Down Syndrom zu haben anstelle eines "Normalen". Niemals würde ich meine Tochter tauschen wollen und niemals würde ich einen meiner drei Söhne missen möchten. Die Entscheidung liegt bei jedem selber.

Man sollte auch nicht vergessen, dass die Frauen, die abgetrieben haben, Jahre später unter großen Gewissensbissen leiden. Klar, im ersten Moment ist es die Lösung. Das Problem ist weg, aber mit den Jahren tauchen die Gewissensbisse auf. Dann ist es nicht mehr rückgängig zu machen.

Eine Frau hat mich in einen meiner Eltern-Kind-Turngruppen angesprochen: Sie hatte, weil sie schon "älter" war, eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen und das Baby dabei verloren. "Eigentlich hätte ich jetzt zwei Kinder gehabt... ." Es tat mir so leid, wie diese Frau diese Last mit sich trägt. Ich denke, es hat ihr gut getan, darüber zu sprechen.

Vielleicht baut es aber jemanden auf, der vor so einer Situation steht und ließt, wie glücklich man mit einem Kind mit Down Syndrom ist.

Es würde mich freuen, wenn ihr mir Kommentare schickt oder ihr könnt mir auch mailen.

Viele Grüße

Elke